Während die Rezeption Heines in Deutschland und Frankreich Höhen und Tiefen kennt, verlief die Aufnahme seiner Werke weltweit geradliniger. Heine war einer der ersten deutschen Autoren, dessen Werke in allen Weltsprachen zu lesen waren. So erklärt sich der Einfluss, den er auf andere Nationalliteraturen hatte. Auf besonders große Anerkennung trifft Heine außer in Frankreich auch in England, Osteuropa und Asien. So wurden einzelne Werke schon zu seinen Lebzeiten ins Japanische übersetzt.Trotz seiner fehlenden theoretischen Kenntnisse auf dem Gebiet der Musik legten viele zeitgenössische Komponisten und Interpreten Wert auf seine Meinung, wahrscheinlich, weil sie ihm als Lyriker eine gewisse Kompetenz in musikalischen Fragen zugestanden. Dennoch wäre es nicht korrekt, Heine als Musikkritiker zu bezeichnen. Er war sich seiner begrenzten Fähigkeiten auf diesem Gebiet bewusst und schrieb stets als Feuilletonist, der sich der Thematik eines Stücks subjektiv und intuitiv näherte.Von größerer Bedeutung als Heines Äußerungen über die Musik ist die musikalische Bearbeitung vieler seiner Werke durch Komponisten. Dies geschah erstmals im Jahr 1825 mit seinem Gedicht „Gekommen ist der Maie“, das Carl Friedrich Curschmann zu einem Lied verarbeitete.