Kronprinz Friedrich wurde 1853 durch seinen Vater in die Freimaurerei eingeführt und in die Große Landesloge der Freimaurer von Deutschland aufgenommen. Gleichzeitig wurde er Ehrenmitglied der beiden anderen altpreußischen Großlogen Große National-Mutterloge "Zu den 3 Weltkugeln" und Große Loge von Preußen genannt "Royal York zur Freundschaft". Am 18. Juni 1860 wurde er Ordensmeister der Großen Landesloge und übernahm ab 1861 von seinem Vater das Protektorat über die drei Großlogen in Berlin. Zugleich wurde er Vorsitzender des Großmeistervereins. Der Kronprinz wirkte intensiv auf eine Vereinigung aller freimaurerischen Körperschaften in Deutschland hin und strebte eine umfangreiche Reform der Großen Landesloge an, in der nicht haltbare Verbindungen zum Templerorden aus Symbolik und Ritual entfernt werden sollten, die zu diesem Zeitpunkt noch als historische Fakten angenommen wurden. Die Reform sollte zur Streichung aller rituellen Inhalte führen, die nicht historisch durch Dokumente belegbar waren. Außerdem sollte der Orden in seinen höheren Graden deutlich umstrukturiert werden, um ihn den anderen deutschen Großlogen anzupassen. Mit den konservativen Brüdern in der Ordensleitung kam es zum Streit, so dass er am 7. März 1874 sein Amt niederlegte. Die Templerlegende als historische Tatsache wurde gestrichen, die rituellen und symbolischen Inhalte aber größtenteils behalten. Er blieb aber Protektor der altpreußischen Großlogen .
Friedrich III. gilt nach wie vor als die „liberale Hoffnung“ Preußens und des Deutschen Kaiserreiches nach 1871, die durch seine späte Thronbesteigung und seinen frühen Tod zunichte gemacht worden sei. . Es ist jedoch unklar, wie liberal die Politik dieses zwischen preußischer Militärtradition und liberalen Ansichten schwankenden Monarchen tatsächlich gewesen wäre. Wegen schlechten Gesundheitszustandes des Kaisers und sich daraus ergebender Rücksichtnahmen fanden Personalveränderungen kaum statt, der preußische Innenminister Robert Viktor von Puttkamer wurde jedoch auf Veranlassung Friedrichs III. entlassen.
In seiner langen Kronprinzenzeit glichen Friedrich Wilhelm und seine Frau Victoria die politische Machtlosigkeit durch die Förderung von Wissenschaft, Kunst und Kultur aus. Unter anderem war er als Vorgesetzter Wilhelm von Bodes mit dem Aufbau der Museen auf der Berliner Museumsinsel betraut. Zu Ehren des verstorbenen Kaisers wurde daher das heutige Bodemuseum nach der Eröffnung 1904 Kaiser-Friedrich-Museum benannt.
Christian Johann Heinrich Heine war einer der bedeutendsten deutschen Dichter und Journalisten des 19. Jahrhunderts.
Heine gilt als „letzter Dichter der Romantik“ und gleichzeitig als ihr Überwinder. Er machte die Alltagssprache lyrikfähig, erhob das Feuilleton und den Reisebericht zur Kunstform und verlieh dem Deutschen eine zuvor nicht gekannte elegante Leichtigkeit. Die Werke kaum eines anderen Dichters deutscher Sprache wurden bis heute so häufig übersetzt und vertont. Als kritischer, politisch engagierter Journalist, Essayist, Satiriker und Polemiker war Heine ebenso bewundert wie gefürchtet. Wegen seiner jüdischen Herkunft und seiner politischen Einstellung wurde er immer wieder angefeindet und ausgegrenzt. Die Außenseiterrolle prägte sein Leben, sein Werk und dessen wechselvolle Rezeptionsgeschichte.
Während über Heines Geburtsort nie ein Zweifel bestand, herrschte über sein genaues Geburtsdatum lange Unklarheit. Alle zeitgenössischen Akten, die darüber Auskunft geben könnten, sind im Laufe der letzten 200 Jahre verlorengegangen. Heine selbst bezeichnete sich scherzhaft als „ersten Mann des Jahrhunderts“, da er in der Neujahrsnacht 1800 geboren sei. Gelegentlich gab er auch 1799 als Geburtsjahr an. Nach heutigem Forschungsstand gilt aber als gesichert, dass Harry Heine – so sein Geburtsname – am 13. Dezember 1797 zur Welt kam. Seine Kindheit und Jugend fielen in eine Zeit großer Veränderungen in Folge der Französischen Revolution. 1811 erlebte der 13-jährige Heine den Einzug Napoléons in Düsseldorf. Bayern hatte die Stadt und das Herzogtum Berg 1806 an Frankreich abgetreten, so dass Heine später Anspruch auf die französische Staatsbürgerschaft erheben konnte. Den Kaiser der Franzosen verehrte er zeitlebens für die Einführung des Code civil, da das Gesetzbuch die Juden rechtlich mit den Nicht-Juden gleichstellte.
Im düstern Auge keine Thräne, sie sitzen am Webstuhl und fletschen die Zähne; Altdeutschland, wir weben dein Leichentuch. Wir weben hinein den dreyfachen Fluch -- Wir weben, wir weben!
Ein Fluch dem Gotte, zu dem wir gebeten In Winterkälte und Hungersnöthen; Wir haben vergebens gehofft und geharrt, Er hat uns geäfft und gefoppt und genarrt -- Wir weben, wir weben!
Ein Fluch dem König, dem König der Reichen, Den unser Elend nicht konnte erweichen, Der den letzten Groschen von uns erpreßt Und uns wie Hunde erschießen läßt -- Wir weben, wir weben!
Ein Fluch dem falschen Vaterlande, Wo nur gedeihen Schmach und Schande, Wo jede Blume früh geknickt, Und Fäulniß und Moder den Wurm erquickt -- Wir weben, wir weben!
Das Schiffchen fliegt, der Webstuhl kracht, Wir weben emsig Tag und Nacht -- Altdeutschland, wir weben dein Leichentuch, Wir weben hinein den dreyfachen Fluch, Wir weben, wir weben!