☆ 広島メトロポリタンジャーニー63 ☆

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141名無しの歩き方@お腹いっぱい。
Dietrich folgte ihrem Regisseur nach Amerika und unterschrieb bei Paramount
Pictures. Für ihre Rolle im Film Marokko wurde sie für den Oscar als beste
Hauptdarstellerin des Jahres 1930 nominiert. Es blieb ihre einzige Oscar-
Nominierung. Im Laufe der nächsten Jahre entstanden fünf weitere von insgesamt
sieben Filmen, unter der Regie von Sternbergs. Shanghai Express, 1932 gedreht,
war der kommerziell erfolgreichste Sternberg/Dietrich-Film. 1935 wurde von
Dietrich die Zusammenarbeit mit von Sternberg beendet. 1936 lehnte sie
ein Angebot Goebbels' ab, der ihr hohe Gagen und freie Wahl bei Drehbuch
und Mitarbeitern für in Deutschland gedrehte Filme zusicherte. Dietrich
drehte weiterhin in den USA, unter anderem unter Hitchcock, Lubitsch, Welles
und Wilder. 1939 nahm sie auch die US-amerikanische Staatsbürgerschaft an.
142名無しの歩き方@お腹いっぱい。:2009/04/18(土) 00:21:12 ID:ycV0XdWI0
Mitte der 1930er Jahre wurde sie neben Greta Garbo oder Katharine Hepburn
von der Filmpresse zum „Kassengift“ erklärt. Ihre Filme erfüllten nicht die Erwartungen
bei den Einspielergebnissen. Aus der Sackgasse verhalf ihr ein Imagewandel, den sie im Film
„Der große Bluff“ vollzog. Von der unnahbaren Göttin wurde sie zur sich prügelnden
Barfrau, die schlüpfrige Lieder mit rauchiger Stimme zum Besten gibt. Steigende
Bekanntheit errang sie in den folgenden Jahren durch ihre Lieder, die sie meist
„sprechend“ sang. Dazu gehören unter anderem das Lied „Lili Marleen“
143名無しの歩き方@お腹いっぱい。:2009/04/18(土) 00:22:12 ID:ycV0XdWI0
Wegen ihrer bedingungslosen Solidarität für die kämpfenden „boys“ wurde sie eine
der beliebtesten und begehrtesten Akteurinnen der amerikanischen Truppenbetreuung
in Afrika und Europa. Später resümierte sie, nie wieder solch einen intensiven Kontakt
zu ihrem Publikum gehabt zu haben.In Stolberg bei Aachen wurde sie von einer Deutschen
erkannt und zu ihrer großen Überraschung mit Freude begrüßt.
Diese unerwartete Reaktion sollte kein Einzelfall bleiben, andere Frauen des Ortes
sammelten Zutaten für einen Willkommenskuchen, der nach ihren Angaben die köstlichste
Speise ihres Lebens war. Auch mit der Suche nach ihren Verwandten hatte sie Erfolg, sie
konnte per Militärfunk kurz mit ihrer Mutter sprechen und einige Wochen später auch in
Berlin wiedersehen. Ihre Mutter, die sich eschworen hatte, Adolf Hitler zu überleben,
starb im November 1945.
144名無しの歩き方@お腹いっぱい。:2009/04/18(土) 00:25:12 ID:ycV0XdWI0
Ihr politisches und soziales Engagement gegen das NS-Regime fand international deutlich
früher eine Würdigung als in ihrem Heimatland Deutschland, wo ihr Handeln bei vielen
auf Unverständnis stieß. Durch ihr Handeln sei sie nicht gegen Hitler getreten, sondern
gegen viele Millionen einfacher deutscher Soldaten. Der Begriff der „Verräterin“ wurde
vielfach publiziert und diskutiert. Schon 1947 erhielt Marlene Dietrich die Medal of
Freedom, den höchsten Orden der USA für Zivilisten. 1950 folgte die Verleihung des Titels
»Chevalier de la Legion d'Honneur« (Ritter der Ehrenlegion) durch die französische
Regierung. Die französischen Präsidenten Pompidou und Mitterrand beförderten sie für ihre
Verdienste später zum „Officier“ und schließlich zum „Commandeur“ der Ehrenlegion.
Mit dem Beginn des Kalten Krieges wurde ihr Engagement zunehmend pazifistisch.
145名無しの歩き方@お腹いっぱい。:2009/04/18(土) 00:40:45 ID:ycV0XdWI0
Am deutlichsten machte sie dies mit dem Lied „Sag mir, wo die Blumen sind“ von Pete
Seeger. Ab 1953 stand sie fast ausschließlich als Sängerin auf der Bühne und feierte
weltweite Erfolge. Von 1953 bis 1954 gab sie Bühnenshows in Las Vegas im Sahara Hotel und
in London im Café de Paris. Ihr musikalischer Begleiter wurde ab 1955 für ca. zehn Jahre
Burt Bacharach, der ihr half, ihr Image von der Nachtclub-Sängerin in das einer ausdrucksstarken
Künstlerin zu wandeln; sie trat nun nicht mehr in Clubs sondern nur noch in Theatern auf.
Sie entwickelte in den ersten zehn Jahren ihrer Auftritte ihre berühmte „One-Woman-show“.
Bis zu ihrem 75. Lebensjahr tourte sie durch die ganze Welt. Sie war die erste deutsche
Künstlerin, die nach dem Zweiten Weltkrieg in Russland auftrat.
146名無しの歩き方@お腹いっぱい。:2009/04/18(土) 01:07:55 ID:ycV0XdWI0
Für großes Aufsehen haben ihre Bühnenkleider gesorgt, nach einem Kritiker (Wer?) „die
höchste Errungenschaft der Theaterwelt seit der Erfindung der Falltür“. Mit dem begabten
und von ihr geschätzten Kostümdesigner der Columbia, Jean Louis, kreierte sie beeindruckende
Kostüme für ihre Shows. Aus einem eigens für sie angefertigten Gewebe namens „Souffle“,
das in ihrem Hautton eingefärbt wurde, wurde in gleichem Schnitt wie ihr geheimes Mieder ein
enges, bodenlanges Kleid genäht. In diesem Kleid stand sie dann stundenlang vor einem Spiegel
und ließ sich Pailletten, Perlen, Tasseln oder Kristallsteine auf das Kleid applizieren, die
oft über fünfzig mal versetzt wurden, bis „die Dietrich“ mit der optischen Wirkung zufrieden
war. Mit winzigen roten Fädchen wurden die Steine, Tasseln und Perlen auf dem Kleid markiert
und eine Stickerin oder mehrere stickten dann monatelang zehn bis elf Pfund der Elemente auf.
In diesen Kleidern, von denen die Dietrich mehrere Dutzend hat anfertigen lassen, war sie
angezogen, aber wirkte doch nackt und wie mit „Sternen übersät“.
147名無しの歩き方@お腹いっぱい。:2009/04/18(土) 01:08:37 ID:ycV0XdWI0
Ein anderes Prinzip wandte sie bei ihrem „Windkleid“ an, bei dem der Souffle an ihr Mieder,
auch aus Souffle, drapiert und vernäht wurde und in langen Schleiern durch eine Windmaschine
gegen und von ihrem Körper weggeweht wurde. Ebenso kunstvoll war die Fertigung ihres
Bühnenmantels, ein Mantel mit einer drei Meter langen Schleppe, aus Brustdaunen von Schwänen,
die in konzentrischen, engen Kreisen aufgebracht wurden und so wie kostbarer weißer Pelz wirkte.
Manche Zeitungen verstiegen sich in die Annahme, er würde aus außerirdischem Material bestehen.
Sie reiste immer mit zwei solcher Mänteln, diese mussten vor dem Auftritt fünf Minuten lang
aufgeschüttelt werden, um ihr volles Volumen zu entwickeln. Es sollen 3000 Schwäne für diese
Mäntel ihr Leben gelassen haben.
148名無しの歩き方@お腹いっぱい。:2009/04/18(土) 01:09:33 ID:ycV0XdWI0
Nicht vor den Deutschen, nur um meinen Schwanenmantel, aus dem ich Eier oder Tomatenflecken kaum
herausbekommen würde, um den mache ich mir Sorgen." Ihre Verletzung ob dieser Anfeindungen verbarg sie
sorgfältig, war danach allerdings nichtmehr zu einer Reise nach Deutschland, geschweige denn zu
Auftritten zu bewegen. 1961 drehte sie ihren letzten großen Film, „Das Urteil von Nürnberg“,
in dem es um die Nürnberger Prozesse und eine der Kernfragen der Nachkriegszeit geht: Was habt ihr gewusst?
Dabei spricht sie als Schauspielerin Texte, von deren Wahrheit sie nicht überzeugt war.In ihren letzten
Rollen widerlegte die Dietrich die Meinung, dass sie als Schauspielerin nur mäßig begabt war, keine
Gefühlsausbrüche spielen konnte und erntete großen Beifall für ihre Darstellung, der ihr beinahe den Oscar
für ihre Rolle in „Zeugin der Anklage“ einbrachte, in dem sie eine Doppelrolle spielte. 1962 trat Marlene
Dietrich in Düsseldorf bei der UNICEF-Gala auf. 1963 folgte in Baden-Baden ein Auftritt beim Deutschen
Schlager-Festival.
149名無しの歩き方@お腹いっぱい。:2009/04/18(土) 01:12:40 ID:ycV0XdWI0
In einem Film über das Berlin der unmittelbaren Nachkriegszeit geißelte sie u.a. mit dem
Lied "Black Market" das damalige Schwarzmarktwesen. Bei Konzerten in Polen, in Russland
und in Israel wurde sie begeistert empfangen. In Israel verbat ihr Manager ausdrücklich,
Lieder mit deutschen Texten vorzutragen. Gleichwohl widersetzte sie sich spontan seiner
Anordnung: „Ich singe nicht ein Lied auf Deutsch – sondern neun!“. Zunächst war das Publikum
schockiert, doch dann brach das Eis und man applaudierte ihr bewegt, beeindruckt von ihrem Mut
und ihrer Ehrlichkeit. Damit war sie auch die erste Sängerin, die in Israel deutsche Texte
auf der Bühne singen durfte.
150名無しの歩き方@お腹いっぱい。:2009/04/18(土) 01:34:10 ID:ycV0XdWI0
Mit Hildegard Knef verband sie über Jahrzehnte eine fast mütterliche Freundschaft. Marlene Dietrich bekam
zunehmend Alkoholprobleme und beendete ihre Bühnenkarriere nach einem Oberschenkelhalsbruch bei einem
Auftritt in Australien im Jahr 1975. Drei Jahre später trat sie letztmals für den Film Schöner Gigolo,
armer Gigolo (1979) – u. a. neben David Bowie – vor die Kamera. Nach den Dreharbeiten zog sie sich vollständig aus der Öffentlichkeit zurück
und lebte abgeschieden in ihrem Pariser Appartement in der Avenue Montaigne 12, dessen Bett sie in den letzten elf Jahren bis zu ihrem Tod nicht mehr
verließ. Ihre Tochter Maria kümmerte sich hier um ihre mittlerweile tablettensüchtige und alkoholkranke Mutter, welche sich mittels eines speziell angefertigten
Greifarmes alle Dinge zu sich holte, die sie um ihr Bett aufgestellt hatte. Sie beschäftigte eine Sekretärin und eine Hausangestellte und ließ sich häufig für sie
gekochte Speisen von einem deutschen Spezialitäten-Restaurant liefern. Bis auf die Angestellten und ihre enge Familie durfte niemand ihre Wohnung betreten.
Sie hielt mit den „Großen der Welt“ telefonisch Kontakt sowie mit Freunden und ihrer Familie, die sie bis zu dreißig mal am
Tag anrief, speziell ihre Tochter. Das Telefon war die einzige Verbindung der Dietrich zur Außenwelt, die über
dieses Medium aber immer noch großen Einfluss auf ihre Umwelt nahm.
151名無しの歩き方@お腹いっぱい。:2009/04/18(土) 01:54:13 ID:ycV0XdWI0
Auf einer Europatournee kehrte sie 1960 nach Deutschland und Berlin zurück. Wie sie selbst betonte,
war ihr Publikum in Deutschland begeistert von ihrer Show. Allerdings traf sie in Deutschland nicht
nur auf ein freundliches Publikum, sondern sah sich als angebliche „Vaterlandsverräterin“ auch
Anfeindungen von Teilen der Bevölkerung und der Presse ausgesetzt. In Düsseldorf wurde sie von einem
jungen Mädchen angespuckt und auf einer Bühne warf jemand mit einem Ei und traf sie am Kopf.
Sie weigerte sich allerdings energisch, „sich von einem blonden Nazi von der Bühne vertreiben zu
lassen“, der „Werfer“ wurde vom Theater-Publikum fast gelyncht und musste unter Schutz aus dem Theater
gebracht werden. Bei einem Interview nach diesem Vorfall antwortete sie auf die Frage, ob sie Angst vor
einem Anschlag hätte, lakonisch: "Angst? Nein, ich habe keine Angst.
152名無しの歩き方@お腹いっぱい。:2009/04/18(土) 01:57:07 ID:ycV0XdWI0
Jahre später willigte sie ein, an einem Dokumentarfilm über sich mitzuwirken. Der Regisseur Maximilian Schell erhielt die
Zustimmung Marlene Dietrichs, sie zu filmen. Kurz vor Beginn der Dreharbeiten zog sie diese Einwilligung jedoch
zurück und gestattete lediglich Tonbandaufnahmen. Schell, mit dem Scheitern seiner Vorstellung des Projektes konfrontiert,
entschloss sich, den Film als Collage zu gestalten und unterlegte die Tonbandaufnahmen mit Fotos und Ausschnitten aus
Dietrichs Filmen. Der Film endet mit der Rezitation des Gedichts „Der Liebe Dauer“ von Ferdinand Freiligrath, die die Dietrich zu
Tränen rührte. Der Film Marlene (1984) wurde als bester Dokumentarfilm für einen Oscar nominiert und hat
mehrere europäische Preise gewonnen. Nachde 1963 ihr erstes Buch mit dem Titel ABC meines Lebens erschien,
wurde 1979 ihre Autobiografie veröffentlicht: Nehmt nur mein Leben. 1987 erschien eine etwas abgewandelte
Version dieser Autobiografie mit dem Titel Ich bin, Gott sei Dank, Berlinerin. Die Dietrich bat ihre Tochter
Maria Riva: „Schreib ein Buch über mich. Nur Du kannst es. Die ganze Wahrheit. Aber erst nach meinem Tod.“
153名無しの歩き方@お腹いっぱい。:2009/04/18(土) 01:57:54 ID:ycV0XdWI0
1992 starb Marlene Dietrich in Paris - offiziell - an Herz- und Nierenversagen. Marlene Dietrichs Sekretärin
und Freundin Norma Bosquet, die sie in den letzten Wochen ihres Lebens fast täglich in ihrer Pariser Wohnung
besuchte, erklärte, dass sich die Schauspielerin wahrscheinlich mit einer Überdosis Schlaftabletten das
Leben genommen habe, nachdem sie zwei Tage zuvor einen zweiten Schlaganfall erlitten hatte. Marlene Dietrich
wurde nach einer großen Trauerfeier in Paris in Berlin mit hoher Anteilnahme der Bevölkerung auf dem III.
Städtischen Friedhof Stubenrauchstraße, in einem schlichten Grab nahe der Grabstätte ihrer Mutter beigesetzt.
In den Tagen nach ihrem Tod war sie nur noch bei wenigen als „Vaterlandsverräterin“ umstritten.
Leserbriefschreiber und die Schauspielerin Evelyn Künneke kritisieren sie, eine geplante Gedenkveranstaltung
wird – offiziell aus organisatorischen Gründen – abgesagt. Noch 1996 gab es in Berlin Kontroversen um die
Benennung einer Straße nach ihr.
154名無しの歩き方@お腹いっぱい。:2009/04/18(土) 02:17:44 ID:ycV0XdWI0
Der Berliner Bezirk Tiergarten gab 1997 dem zentralen Platz zwischen den
neu erbauten Potsdamer-Platz- Arkaden, Hotel Grand Hyatt und Musicaltheater/Casino
den Namen Marlene-Dietrich-Platz. Die Widmung lautet: „Berliner Weltstar des Films
und des Chansons. Einsatz für Freiheit und Demokratie, für Berlin und Deutschland“.
Zu ihrem 100. Geburtstag im Jahr 2001 entschuldigte sich das Land Berlin offiziell
für die Anfeindungen. Postum erhielt sie am 16. Mai 2002 die Ehrenbürgerschaft Berlins. 
Dietrich hatte eine androgyne Ausstrahlung, von der sich Frauen und Männer gleichermaßen
angezogen fühlten. Sie trat oft in Herrenkleidung auf, was für die damalige Zeit
revolutionär war. Im Paris der 30er Jahre sollte ihr das Betreten der Innenstadt in
Männerkleidung verwehrt werden, was natürlich nicht durchgehalten werden konnte. So wurde
sie auch zu einem Idol der Frauenbewegung zwischen den beiden Weltkriegen und zu einer
Schwulenikone. Kenneth Tynan, einer ihrer Freunde, schrieb über sie: „Sie hatte Sex,
aber kein Geschlecht.“