Die folgenden Überlegungen verstehen wir als Impulse für eine Diskussion, die wir in den nächsten Wochen gemeinsam mit interessierten Kolleginnen und Kollegen führen möchten.
Das relativ junge akademische Fach Deutsch als Fremdsprache hatte es bisher nicht einfach, sich als ein eigenständiges Wissenschaftsgebiet zu etablieren. Das lag einerseits sicher daran, dass es ihr enge personelle und strukturelle Verflechtungen erschwerten, sich von der ?Mutterwissenschaft“ Germanistik zu emanzipieren.
Mit ihrem traditionell starken Gewicht in den Philosophischen Fakultäten wusste diese zuweilen den Ablösungsprozess tatkräftig zu behindern, etwa durch die Besetzung der entsprechenden Lehrstühle.
Dass es das Fach Deutsch als Fremdsprache bisher nur unter Mühen schaffte, auf eigenen Beinen stehen zu lernen, ist aber ebenso ein selbstverschuldetes Problem.
Um sich seiner Wissenschaftlichkeit zu versichern, nutzte es eher die Forschungsergebnisse der sogenannten ?Bezugswissenschaften“, als ein eigenes Forschungsprofil zu entwickeln. Dem entsprechend bedeutungslos blieb auch die forschungsmethodologische Ausbildung an den (deutschen) Universitäten.